MISSION IMPOSSIBLE: Putin Besuch des Bundeskanzlers hinterlässt Rätsel

14.04.2022

Zunächst die unverändert schlechte Nachricht: Der für die wirtschaftliche Dynamik so wichtige Optimismuspegel bleibt weiter im Keller. Auch in der KW 15 sind nur 28 Prozent der Österreicher:innen optimistisch für die Zukunft. Die Mehrheit (48 Prozent) macht sich große Zukunftssorgen. Das bremst den Konsum und die Investitionen nachhaltig. Und zu diesen Fundamentalsorgen gesellt sich noch das Gespenst der Inflation. Das sind keine guten Aussichten für 2022 und diese werden vermutlich alle aktuellen Wirtschaftsprognosen noch kräftig nach unten revidieren.

Der überraschende Besuch von Bundeskanzler Nehammer in Moskau konnte diese Stimmung auch nicht aufhellen. Im Gegenteil:  Die Mehrheit der Österreicher:innen hält den Besuch für keine gute Idee und ist auch explizit gegen diese diplomatische Mission.

Über die Motivlage für den Besuch in Moskau herrscht weitest gehendes Rätselraten. Am ehesten wird schnödes Politik-Marketing vermutet. Sollte damit eventuell das politische Profil von Nehammer aufgewertet oder gar vom ÖVP Korruptions-Untersuchungssauschuss abgelenkt werde? Diese Themen fallen den Österreicher:innen als Erstes ein. Daneben wird der Anfang von Friedensverhandlungen, das Angebot Österreichs als neutraler Verhandlungsort und der Versuch humanitäre Lösungen zu finden mit dem Besuch assoziiert.

Trotz aller Beteuerungen, dass es sich um eine mit der EU abgestimmte Mission gehandelt hat, vermutet die Bevölkerung eher einen politischen Alleingang Österreichs. Aussagen über den politischen und humanitären Nutzen lassen sich derzeit schwer treffen. Dem Politik-Marketing Nehammers hat diese heikle Mission nicht gereicht, um als Kanzler besser bewertet zu werden. In der Kanzler Direktwahlfrage liegt er derzeit mit 19 Prozent auf einem eher niedrigen Niveau (zum Vergleich: BK Kurz schaffte mehrfach ein doppelt so hohes Nenn-Niveau).

Die politische Mitbewerberin Rendi-Wager hält mit 18 Prozent dagegen und liegt in der Kanzlerfrage damit derzeit nahezu gleichauf mit dem amtierenden Bundeskanzler.

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