Restart der Wirtschaft & Gesellschaft

15.04.2021

In spätestens 2 Monaten beginnen die Roaring Twenties

Immer noch knüppelt die Pandemie wichtige Bereiche der Wirtschaft nieder. Die Bevölkerung ist verunsichert. Die ursprünglich zu optimistischen Erwartungen an das Frühjahr 2021, dass sich Covid-19 eher schnell therapieren lässt, haben sich als überzogene Hoffnungen herausgestellt. Mutationen, Impfmalversationen und eine von der Pandemie erschöpfte Bevölkerung verzögern die Genesung der Ökonomie. In etwa zwei Monaten wird sich die Drehzahl des Wirtschaftsmotors deutlich nach oben bewegen und eine massive Leistungssteigerung produzieren.

Die Indikatoren dafür mehren sich auch im Zusammenhang mit sozialpsychologischen Wachstumsprognosekriterien. Der Optimismuspegel in der Bevölkerung bildet zukünftige wirtschaftliche Dynamik ab, hat also eine hohe prognostische Aussagekraft. Die Werte lagen in der KW44/2020 im All-Time-Tief. Damals, Ende November peitschte die zweite Pandemiewelle die Zukunftserwartung in den Keller. Ende Dezember und um Neujahr keimte wieder Hoffnung auf, allerdings keine nachhaltige. Seit der KW9/21 geht’s bergauf und jetzt dürften sich die Zukunftshoffnungen festigen.

Die prognostische Verlängerung der Stimmungskurve in die nahe Zukunft führt zu einem Optimismusniveau von zumindest 50 Prozent in einem Zeitraum von ca. 8 Wochen. Mit anderen Worten: In rund zwei Monaten sollte die Konsum- und Investitionslaune wieder einer guten Konjunkturphase entsprechen.

Der Restart der Wirtschaft findet auch Bestätigung in den Konsumabsichten. Diese Woche ist die Konsumbereitschaft die dritte Woche hintereinander angestiegen und zwar von 11 Prozent (KW 13) auf 17 Prozent (KW14) und 18 Prozent (KW15). Die aktuell 18 Prozent, die in den nächsten zwei, drei Monaten viel mehr oder zumindest etwas mehr konsumieren möchten, signalisieren beachtlichen Nachholbedarf. Und dieser Wert ist im Jahresquervergleich die höchste Konsumabsicht seit immerhin 50 Wochen.

Dritter Sachverhalt für den baldigen Restart der Wirtschaft: Die Investitionsbereitschaft steigt. Über 50 Prozent der Österreicher beabsichtigen in den nächsten Monaten zu investieren.

Vieles spricht für ein starkes Anspringen der Wirtschaft. Bereits jetzt beschleunigt sich des globale Konjunkturtempo, fast eineinhalb Jahre Covid-19 produzieren einen gewaltigen Konsum- und Investitionshunger. Außerdem wäre noch eine gewaltige Euro-Geldmenge vorhanden, die aufgrund der extrem niedrigen Kapitalmarktzinsen nach Anlage-Rendite sucht.

Die Roaring Twenties beginnen heuer im Frühsommer, ob sie so enden werden wie vor 100 Jahren, nämlich in einer Hyperinflation und Wirtschaftskrise, wird sich weisen. Der deutsche Ökonom Hans Werner Sinn erwartet zumindest für den Euroraum noch in diesem Jahrzehnt eine Inflationsanalogie zu den Roaring Twenties des vergangenen Jahrhunderts. Ob die Politik und die EZB bzw. die Nationalbanken einen galoppierenden Euro noch einfangen können ist fraglich. Erste Anzeichen einer Überhitzung finden sich auf den Bau- und Immobilienmärkten.

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