Optimismus auf Talfahrt und FPÖ im Aufwind

10.11.2022

Nachdem das Jahresende 2022 immer näher kommt, bietet MARKET in Kooperation mit der LAZARSFELD GESELLSCHAFT spannende Einblicke in die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der abgelaufenen 10 Monate. Die Stimmung in Österreich wird aktuell von multiplen Krisen belastet und der Optimismus trübt sich nach einer Erholungsphase zur Jahresbeginn kontinuierlich ein.

Im selben Zeitraum des Vorjahres stand noch die COVID-19-Pandemie im Vordergrund und das Leben von Herrn und Frau Österreicher wurde durch Lockdowns und andere Einschränkungen erschwert. Just im Moment der Entspannung zu Jahresbeginn und dem damit einhergehenden Anstieg des Optimismus-Pegels setzt sich seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine erneut ein Abwärtstrend in Gang. Aktuell befindet sich der Optimismus in Österreich auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Zeitreihe, also noch unter dem Pegel während der Corona-Hochphase.

 

 

Die aktuelle Stimmung im Land wirkt sich unterschiedlich auf die im Parlament vertretenen Parteien aus. Begleitet von mehreren Korruptionsvorwürfen zeigt sich in der Sonntagsfrage ein kontinuierlicher Rückgang der Zustimmungswerte der ÖVP, während die SPÖ bis zur Jahresmitte Höchstwerte von über 30 Prozent erzielen konnte. Aktuell schließt die FPÖ mehr und mehr zur SPÖ auf und verdrängt die ÖVP klar auf Platz 3. Im Rennen um Platz 4 liegen die Neos etwas vor den Grünen. Bei der impfkritischen MFG tritt das Kernthema mehr und mehr in den Hintergrund, womit die Partei aus aktueller Sicht keine Chance auf einen Platz im Nationalrat hätte.

Bei der Kanzlerfrage – also welchen Parteivorsitzenden man für das Amt des Bundeskanzlers wählen würde, wenn man diesen direkt wählen könnte – liegen Karl Nehammer und Pamela Rendi-Wagner Kopf an Kopf voran. Aber auch hier – ähnlich wie bei der Sonntagsfrage – zeigt sich ein Aufwärtstrend für den freiheitlichen Vertreter Herbert Kickl. Alles in allem ist das Ergebnis aber für keinen der abgefragten Kandidaten erfreulich, denn rund vier von zehn Österreicher:innen würden keine dieser Personen zum Bundeskanzler wählen.

Sehen Sie nun weitere Interpretationen von Institutsvorstand Prof. Dr. Werner Beutelmeyer:

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