Los von Putin: weniger heizen oder mehr Atomstrom?

31.03.2022

Was die Österreicher jetzt in ihrem Alltag tun wollen, um die Abhängigkeit von russischer Energie zu verringern, die Ergebnisse zu einer aktuellen Umfrage für das Wirtschaftsmagazin Trend.

Bis ausreichend Ersatz für russisches Erdöl und Gas gefunden wird oder zum Einsatz kommen kann, dürfen Jahre vergehen. Schon jetzt sind aber im Alltag zumindest kleine Schritte möglich, um den Verbrauch zu reduzieren.

Die Österreicher wollen vor allem auf unnötige Autofahrten verzichten. Darunter können Spontantrips ebenso verstanden werden wie problemlos durch öffentliche Verkehrsmittel ersetzbare Fahrten. 76 Prozent der Befragten wollen auf diese Art und Weise Fossilkilometer vermeiden. Frauen und ältere Befragte haben die höchste Bereitschaft zu diesem persönlichen Verzicht.

Beim Heizen sparen – ein Grad weniger Raumtemperatur können rund sechs Prozent des Gasverbrauchs senken – wollen 53 Prozent der Österreicher. Im Osten des Landes, wo wegen vieler Gasheizungen in den Wohnungen diese Möglichkeit auch real ist, ist die Zustimmungsrate höher.

41 Prozent geben an, nur mehr Produkte kaufen zu wollen, die nicht auf Erdöl basieren wie etwa Joghurtbecher. Komplexer ist die Frage, ob auch ein Wechsel des Stromlieferanten etwas bringen kann: Nur die wenigsten wissen, ob Strom aus (russischem) Gas in ihrem Mix enthalten ist. Entsprechend verhalten sich die Antworten: 32 Prozent wollen sich das überlegen.

Ein anderer Ansatz wäre, längere Zeit Strom aus Atom- und Kohlekraft zu dulden und den etwa in Deutschland fixierten Ausstieg aus diesen beiden Technologien auf die lange Bank zu schieben, um russische Energielieferungen reduzieren zu können. Immerhin 23 Prozent sind klar für eine solche Verschiebung, 36 Prozent „eher dafür“.

 

Am höchsten ist die Zustimmung bei den unter 30-Jährigen: „Die Jungen haben die geringsten Befürchtungen“, so Birgit Starmayr von Market. Diese Generation hat weder die Zwentendorf-Abstimmung 1978 noch Tschernobyl 1986 erlebt.

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