Im Westen nichts Neues – der Buchtitel von Erich Marie Remarque- trifft die augenblickliche Lage der politischen Parteien in Österreich. Noch während und natürlich auch unmittelbar nach dem Corona-Lockdown war eine durchaus bemerkenswerte Dynamik in der politischen Landschaft feststellbar. Besonders markant war der Höhenflug von Bundeskanzler Kurz und seiner ÖVP. Längst gab es die Rückkehr zu einer politischen Normalität, die sich in einer stabilen Marktanteilsverteilung der Parteien zeigt.
Die ÖVP ist zwar deutlich unter dem Corona-Hype, aber klare Nummer Eins mit 30 Prozent (ungewichtete Rohzahlen, d.h. nicht hochgerechnet). Die zweitstärkste Partei, nämlich die Nicht-Wähler, schwächelten in der Corona-Hoch-Phase, liegen aber jetzt seit zehn Wochen ziemlich stabil (25 Prozent). Die Grünen, der Regierungspartner der ÖVP, zeichnet sich durch eine leicht positive Grundentwicklung aus. In der KW 18 lagen die Rohwerte bei 13 Prozent und jetzt im August sind es 15 Prozent. Übrigens performt hier die Partei deutlich besser als der Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler. Bemerkenswert ist, dass die Grünen in den Rohzahlen derzeit gleichauf mit der SPÖ liegen. Dieses Ergebnis deutet auf eine anhaltende Schwäche der SPÖ hin. Die SPÖ hatte um die KW 26 ihr bisheriges Hoch mit 19 Prozent Wählerzuspruch. Jetzt aktuell dümpelt die Partei vor sich hin und Rendi Wagner erhält noch viel weniger Zuspruch als ihre ohnehin schon geschwächte Partei.