Die Grenzen des Machbaren bei der Jagd haben sich verschoben. Einerseits nimmt die jagdliche Herausforderung zu, es wird beispielsweise immer schwieriger die wachsenden Rot- und Schwarzwildbestände zu regulieren, andererseits nimmt die handwerkliche Fertigkeit des „modernen“ Jägers ab. Die seit einiger Zeit stattfindende technische Aufrüstung in der Jagd, in Richtung Jagd 4.0, schließt diese größer werdende Lücke allerdings nicht. Im Gegenteil: Viel High Tech im jagdlichen Einsatz erfordert zunächst noch mehr jagdliches Wissen und noch mehr handwerkliche Fertigkeit. Sonst geht der „Schuss ins Knie“.
Die neuen Grenzen des Machbaren resultieren auch aus einer Veränderung der Jagd insgesamt. Gesellschaftlicher Wandel macht vor der Jagd nicht halt. Längst hat sich die Jagd gesellschaftlich deutlich verschoben. Während die traditionelle Jagd stark ländlich verwurzelt ist und auch eine hohe öffentliche Akzeptanz des Jägers im ländlichen Raum bedeutet hat, definiert sich die moderne Jagd wesentlich urbaner und die öffentliche Akzeptanz in der Gesellschaft sinkt. Der Jäger ist nicht mehr der Herr des Waldes, sondern unter Umständen sogar ein, als lästig und störend empfundener, Mitnutzer des Freizeitraumes Natur und Wald. Naturraum und Wald stehen in der modernen urbanen Gesellschaft besonders hoch im Kurs.