Es ist wenig erfreulich, für die Jagd aber Fakt: Die Zustimmung zur Jagd nimmt seit einigen Jahren in der Bevölkerung kontinuierlich ab 1). Die vorliegende aktuelle Bevölkerungsanalyse bestätigt die Fortsetzung des Negativ-Trends für die Jagd. Bis 2030 dürfte dieser jagdkritische Trend zum Kippen der Stimmung gegenüber der Jagd führen. Dann spätestens werden voraussichtlich die Jagd-Kritiker in Österreich in der Mehrheit sein und die Politik bedrängen, neue – vermutlich sehr enge – Spielregeln für Jäger zu definieren.
In den letzten acht Jahren hat sich die Befürwortung der Jagd um 15 Prozentpunkte reduziert. 2015 war noch eine relative Mehrheit von 42 Prozent aller Österreicher für die Jagd. Inzwischen vertreten nur mehre 27 Prozent ein klares Ja zur Jagd. Die Mehrheit der Bevölkerung ist indifferent geworden, hat eher keine Meinung. Ein knappes Fünftel (19 Prozent) lehnt Jagd in Österreichs Natur dezidiert ab. Die Gruppe der „Meinungslosen“ war bereits vor acht Jahren auffällig hoch. Dieses Segment ist inzwischen weiter angewachsen. Empirische Erfahrung zeigt, dass sich Meinungswandel über den „Aggregatszustand“ der Meinungslosigkeit vollzieht. Mit anderen Worten: Hohe Meinungslosigkeit gegenüber der Jagd bedeutet nichts Gutes, sondern ein erhebliches Risikopotential, welches schnell umschlagen kann in eine „gefühlsmäßige“ Ablehnung.
Mit etwa minus zwei Prozent sinkt derzeit jedes Jahr die Zustimmung zur Jagd in Österreich. Dass sich dieser Trend fortsetzen wird, offenbart sich auch in den Alterssegmenten. Bei den Jungen, also den unter 40jährigen Österreichern, übertrifft die Ablehnung bereits jetzt die Zustimmung. Junge und urbane Bevölkerungsgruppen sind besonders aussagekräftige Indikatoren für Zukunftsentwicklungen.