Vollbremsung beim Konsum, nur wenige Branchen wachsen in der Krise

28.05.2020

Die durch COVID-19 verursachte Wirtschaftskrise stellt den überwiegenden Teil der Unternehmen in Österreich vor sehr große Herausforderungen. In vielen Wirtschaftszweigen sind die Verluste – nicht zuletzt bedingt durch die auferlegten Beschränkungen – dramatisch. Nur in wenigen Branchen bleiben die Verluste überschaubar. Aber, es gibt auch ein paar wenige Branchen mit gestiegenem Konsum.

Diese Woche wurden Herrn und Frau Österreicher unterschiedliche Branchen vorgelegt und gefragt, ob die Konsum- bzw. Investitionsausgaben je Branche im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr höher oder niedriger sind bzw. ob in etwa gleich viel Geld ausgegeben wird. Und die Ergebnisse sind dramatisch. Erwartungsgemäß aufgrund der Reisebeschränkungen ist der Rückgang bei Urlaubsreisen ins Ausland sehr hoch, was auch die österreichischen Reiseanbieter stark spüren. Aber auch in der Gastronomie bzw. im Kultur- und Unterhaltungsbereich bleibt die Lage trotz der (angekündigten) Lockerungen wenig erfreulich.

Ein etwas positiveres Bild zeichnet sich für die österreichischen Tourismus- und Beherbergungsbetriebe ab. Während zwar auch hier ein knappes Viertel der Bevölkerung weniger Geld als noch vor einem Jahr ausgeben wird, so gibt immerhin jeder Fünfte an, dieses Jahr mehr für einen Urlaub in Österreich auszugeben. Weniger betroffen von der Krise ist außerdem die Branche für Papier-, Schreibwaren und Bücher sowie das Thema Wohnen und Einrichtung.

Eine erfreuliche Entwicklung zeichnet sich aber vor allem für die Lebensmittelbranche, aber auch im Bereich Gartengestaltung und Gesundheit bzw. Vitalität ab. Denn hier ergibt sich im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr eine positive Differenz aus mehr und weniger Ausgaben.

Alles in allem nimmt die allgemeine wirtschaftliche Bedrohung durch Corona im Zeitverlauf weiterhin tendenziell ab. Dieser positive Trend ist bereits seit mehreren Wochen zu verfolgen und sollte sich fortsetzen, sofern die Infektionszahlen weiterhin nach unten gehen.

Dokumentation der Umfrage: MARKET INSTITUT, Studiennummer MT2077; n=1000 Online-Interviews; repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Gesellschaftsindikatorforschung 2020/KW22; Befragung am 25. bis 26. Mai 2020

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