Vertrauensbilanz: Ein Jahr nach der ersten Corona Welle

16.06.2021

Vertrauen produziert Stabilität und ist ein Fundament für das gedeihliche, gesellschaftliche Miteinander. Vertrauen lässt sich nur langsam und eher mühevoll aufbauen, ist aber schnell beschädigt. Generell sind wir eine „Misstrauensgesellschaft“. Mit anderen Worten: Analysen der gesellschaftlichen Trends- und Werteverschiebungen zeigen klar, dass Misstrauen zum Grundton in unserer Gesellschaft zählt. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, die Vertrauensentwicklung von wichtigen gesellschaftlichen Institutionen permanent zu monitoren. MARKET&LAZARSFELD machen diesen im wöchentlichen Rhythmus.

Nachfolgend finden sich die Vertrauensdifferenzen im Jahresvergleich auf Basis der Kalenderwoche 23, also KW 23/2020 im Differenzvergleich mit KW 23/2021. Die nachstehende Grafik zeigt auf den ersten Blick, dass von den 24 abgefragten Institutionen nur 7 mit einem positiven bzw. neutralen Saldo bilanzieren. Die Mehrheit schneidet negativ ab

Wenig überraschend ist der sehr deutliche Vertrauensverlust in die Bundesregierung. Durchaus überraschend ist hingegen der positive Saldo bei der EU. Die EU wurde vor einem Jahr überaus kritisch und wenig vertrauensvoll im Zusammenhang mit dem gesamteuropäischen Corona-Management beurteilt. Offenkundig konnte die EU durch eine offensive EU-Impfstrategie Vertrauensverluste wettmachen.

In der Vertrauenskritik steht derzeit die Regierung, während die Oppositionsparteien ihre Vertrauenswerte gehalten haben. Entscheidend werden die nächsten Monate: Ein massiver Konjunkturaufschwung (wie er sich abzeichnet) sowie ein nachhaltig funktionierendes Corona Management werden wieder für Rückenwind bei der Bundesregierung sorgen.

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