Leistung muss sich wieder lohnen. Diese Botschaft haben in den letzten Jahren erst die ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und Karl Nehammer, zuletzt im trend die beiden Industriellenpräsidenten Stefan Pierer und Karl Ochsner getrommelt. Wird das Thema überhaupt als Problem wahrgenommen? Laut einer neuen Umfrage des Linzer Market-Instituts für den trend hängt die Antwort vom Alter und vom Berufsstatus der Befragten ab.
Mehr Leistung, mehr Lohn, mehr Gerechtigkeit
Insgesamt finden zehn Prozent „auf jeden Fall“, dass sich Leistung in Österreich lohnt, mehr als doppelt so viele, 22 Prozent, sagen „nicht wirklich“. Bei den Berufstätigen gehen diese Extrempole noch weiter auseinander: neun Prozent versus 25 Prozent. Insbesondere bei den 40- bis 60-Jährigen „in Arbeit“ ist die Unzufriedenheit groß. Wer nicht berufstätig ist, findet die Welt dagegen tendenziell gerechter. Ebenso verhält es sich mit den unter 30-jährigen, bei denen 15 Prozent „auf jeden Fall“ Leistungsgerechtigkeit erkennen, 13 Prozent dagegen „nicht wirklich“.
Wie ist diese unterschiedliche Sicht nach Alter zu erklären? „Die Jungen kennen die Welt nicht anders“, sagt Birgit Starmayr von Market, die das mit dem Erfahrungswissen der Älteren kontrastiert. Dem politischen Vorschlag, dass steuerlich bessergestellt werden soll, wer Vollzeit und mehr arbeitet, stimmen fast drei Viertel der Befragten, 73 Prozent, zu. 27 Prozent sind gegen ein solches Anreizsystem.
Die bisher diskutierten Maßnahmen, wie man Mehrarbeit mit Leistungsgerechtigkeit verbinden könnte, finden mehrheitlich positive Resonanz. Überstunden steuerlich begünstigen oder überhaupt steuerfrei stellen wollen 80 Prozent. Einen Bonus fürs Vollzeitarbeiten – somit eine Prämie für das, was bisher Norm war befürworten 67 Prozent. Ebenso viele halten steuerliche Begünstigungen für den Fall, dass man von Teilzeit auf Vollzeit wechselt, für attraktiv. Differenziert nach Befragten mit Vollzeit- und Teilzeitverhältnissen, sind erstere stärker für so eine „Wechselprämie“ als letztere.