Los von Russland: heimisches Erdgas fördern, ja bitte!

03.11.2022

Im niederösterreichischen Weinviertel liegt ein großes Erdgasvorkommen. Es zu erschließen, galt bis vor kurzem als politisches No-Go, weil es mit dem Einsatz der umstrittenen Fracking-Methode verbunden wäre. Nun gibt es im Zeichen der Energiekrise erneut eine Diskussion darüber, und grundsätzlich – ohne Rücksicht auf spezifische Fördermethoden – gefällt die Stoßrichtung den Österreichern.

Laut einer aktuellen Umfrage für den Trend finden es 41 Prozent der Österreicher „auf jeden Fall“ gut, wenn substanzielle Erdgasvorkommen jetzt auch erschlossen werden, weitere 37 Prozent plädieren „eher doch“ dafür. Nur 22 Prozent stehen einem solchen Ansatz ablehnend gegenüber.

Je jünger und gebildeter die Befragten, umso größer ist die Ablehnung. Das gilt auch für die zweite market-Frage: Soll man im Zweifelsfall nun länger an fossilen Energieformen festhalten oder aber den Ausbau der erneuerbaren sogar noch beschleunigen und damit die fossilen schneller zurückdrängen? „Überraschend hoch“ findet Birgit Starmayr dabei jenen 40-Prozent-Anteil der Befragten, der für eine längere Nutzung von Öl, Gas und Kohle plädiert. Demgegenüber würden 48 Prozent bei dieser Entweder-oder-Frage dem Ausbau von Wasser-, Sonnen- oder Windkraft eindeutig den Vorrang geben.

Vielfach spießt sich dieser Ausbau an lokalen Behörden – so wie bei Baugründen ist für die Einleitung und den endgültigen Beschluss von konkreten Widmungen in der Regel der örtliche Bürgermeister bzw. der Gemeinderat zuständig. Sollten, damit die lokalen Interessen nicht den übergeordneten Energieplänen zuwiderlaufen, die Kompetenzen neu geordnet werden? Dazu haben die Befragten „zu wenig Wissen, um sich ein Urteil zu bilden“, interpretiert Starmayr das sehr gemischte Umfrageergebnis. Am stärksten befürworten übrigens die Wiener, dass man in solchen Verfahren für neue Kraftwerke stärker den Bund entscheiden lässt.

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