Das letzte halbe Jahr in Zahlen gegossen zeigt eine bemerkenswerte Sensibilität der öffentlichen Meinung. In der KW 14, also Ende März war die Corona Betroffenheit am allergrößten. Die Angststimmung und Ansteckungssorge hat etwa sechs Wochen angehalten. Inzwischen hat sich die Corona-Angst auf ein verhältnismäßig niedriges Niveau eingepegelt. Die Sorge um Wirtschaft und Arbeitsplatz ist seit der KW 18, also seit Ende April, tendenziell höher als die gesundheitliche Ansteckungsangst. Mit anderen Worten: Inzwischen übertreffen die existenziellen Sorgen gesundheitlichen Ängste. Der Wiederanstieg der Infektionszahlen im Sommer schlägt sich in der emotionalen Angstskala nicht nieder.
In der dritten Woche der Ausgangsbeschränkungen finden sich in den Umfrageergebnissen erstmals Hinweise auf eine abgeschwächte „Feel Good“ Bewertung. Von der Vorwoche auf diese Woche hat sich die Haltung „ich komme sehr gut zurecht mit den Einschränkungen“ von 47 auf 38 Prozent etwas abgeschwächt. Ausmisten, Putzen, Kochen und Internet stehen am Tagesprogramm ganz vorne.