Corona: Trendumkehr!

Ein wenig düster waren die nebelverhangenen kalten November-Tage. Der Zukunftsoptimismus lag zuletzt tief im Keller und der zweite Lockdown lastete schwer auf der Bevölkerungsseele. Umso überraschender und erstaunlicher sind die Stimmungszahlen diese Woche. Mit einem äußerst kräftigen 10 Prozent-Sprung rückt der Zukunftsoptimismus wieder in Richtung Normalität.

Wahrscheinlich ist der Optimismuspegel der wichtigste sozialpsychologische Indikator für den Zustand einer Gesellschaft. Befindet sich dieser Stimmungsindikator im Keller, so bremst sich Gesellschaft und Wirtschaft immer mehr ein. Diese Gefahr bestand noch vor einigen Tagen. Die Optimismuswerte waren äußerst beunruhigend auf einem Alltime Lowlevel. Das dürfte inzwischen Geschichte sein. Erneut sinkende Infektionszahlen und die unmittelbare Erwartung eines wirksamen Impfstoffes produzieren die Schubumkehr.

Noch etwas stützt diese Positiverwartung: Die Ängste wegen der wirtschaftlichen bzw. existenziellen Bedrohung durch das Corona-Virus haben zuletzt ebenfalls – und zwar trotz Lock-Down – abgenommen. Die persönliche gesundheitliche Sorge war ohnehin fast durchwegs deutlich geringer ausgeprägt, als die wirtschaftliche Betroffenheit.

Auch dieser Befund ist für Wirtschaft und Gesellschaft sehr erfreulich, schließlich erzeugt Corona trotz Lockdown derzeit keine Schockstarre. Die Zustimmung zu den von der Politik gesetzten Corona-Maßnahmen ist ziemlich unverändert hoch. Diese Woche halten 58 Prozent die Corona-Abwehrmaßnahmen für gerechtfertigt. Nur jeder vierte findet sie als übertrieben. Immerhin knapp ein Fünftel (18 Prozent) würden sich noch weitgehende Maßnahmen wünschen. Verständlich, dass sich der türkise Höhenflug in den Rohzahlen (Achtung nicht hochgerechnet auf 100 Prozent) auf die Sonntagsfrage fortsetzt.

Dokumentation der Umfrage: MARKET INSTITUT, Basis: 25.000 national repräsentative Interviews (online im market Panel) Befragungszeitraum: KW18 bis KW48 2020