Corona: Kein Zugriff auf die Privatsphäre

17.12.2020

Im Vergleich zum ersten Lockdown zeichnet sich in Österreich eine eindeutig weniger homogene Meinung in puncto Corona ab. Vielmehr können zwei Lager mit entgegengesetzten Ansichten beobachtet werden. Dies zeigt sich bei der Wahrnehmung der Debatte über Corona genauso wie bei den von der Regierung auferlegten Maßnahmen. Die in Kürze verfügbaren Covid-19 Impfstoffe werden nur von jedem Zehnten als sehr sicher eingeschätzt.

Heißes Diskussionsthema im Parlament war letzte Woche die Frage, ob die Polizei in Zusammenhang mit Corona auch in privaten Haushalten Kontrollen durchführen soll und darf. Dies geht zwei Drittel zu weit und würde einer Überwachung der Bürger gleichkommen. Demgegenüber gehen solche Kontrollen jedoch für knapp 30 Prozent okay.

Nur ein Drittel sieht aktuell eine offene Debatte über Corona mit vielen unterschiedlichen Meinungen, während vier von zehn Personen in Österreich den Eindruck haben, dass eine eher einseitige Debatte über Corona geführt wird. Auffällig ist hier, dass Frauen und die jüngste Altersgruppe deutlich seltener den Eindruck einer einseitigen Debatte haben. Im Gegensatz zur Kontrolle in Privathaushalten polarisieren die Meinungen zur Debatte über Corona und deren Auflagen stärker.

Auch bei der Strenge der von der Regierung beschlossenen Corona Auflagen zur Senkung der Infektionen könnte die Einschätzung unterschiedlicher nicht sein. Während eine Hälfte für mehr Selbstverantwortung plädiert, so spricht sich die andere Hälfte für noch strengere Auflagen der Regierung aus. Männer tendieren hier häufiger zu strengen Auflagen durch die Regierung.

Die in Kürze verfügbaren Impfstoffe werden nur von jedem Zehnten als sehr sicher eingestuft. Nimmt man die Noten 1+2 zusammen, so steht immer noch knapp weniger als die Hälfte der Bevölkerung den neuen Impfstoffen positiv gegenüber. Jeder Fünfte stuft den Impfstoff als gar nicht sicher ein. Männer und ältere Personen stufen diesen als sicherer ein.

Dokumentation der Umfrage MT2098: MARKET INSTITUT, n=1000 Online-Interviews; repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren; Befragung am 15.12.2020 – 16.12.2020

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