Arbeitsmarkt: Wer bietet mehr Sicherheit und Balance?

13.10.2022

Die Erfahrungen der Pandemiejahre und eine womöglich bevorstehende Rezession machen den Staat als Arbeitgeber attraktiver als je zuvor. 53 Prozent der Österreicher meinen, der öffentliche Dienst sei „sehr geeignet“ oder „geeignet“, um eine gute Mischung aus Sicherheit, Verdienstchancen und Work-Life-Balance zu bieten. Lehrer oder Gemeindebediensteter zu sein, ist dabei für Männer noch wünschenswerter als fürFrauen.

Gleich dahinter wird im Ranking der sicheren und attraktiven Arbeits-Häfen die IT-Branche, etwa Softwareentwickler, genannt. Rang drei nehmen Handwerksberufe im Bereich Green Tech ein, zum Beispiel Energieberater oder Photovoltaik-Monteure. Ganz unten rangieren jene Branchen, die in der Corona-Zeit am stärksten unter Druck gekommen sind: Handel, Pflege und Gesundheit sowie Gastronomie und Tourismus.

Hat das Auswirkungen auf die bevorzugten Ausbildungswege? Hätten sie eine „zweite Chance“, würden 40 Prozent heute eine Lehre beginnen, weitere 21 Prozent sehen die Kombination mit der Matura als erstrebenswert. „Matura alleine“ ist hingegen nur für 15 Prozent das angestrebte Modell. 24 Prozent sehen einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss als höchstes Gut.

Rund die Hälfte würden bei der Art ihrer bestehenden Ausbildung bleiben“, liest market-Expertin Birgit Starmayr aus den Daten.

Nimmt die generelle Leistungsorientierung, wie von Industriellen dieser Tage häufig beklagt, ab? Der wachsende Wunsch von Arbeitnehmern nach „weniger Gehalt, mehr Freizeit“, der sich in der Praxis in Viertagewochen-Arbeitsmodellen niederschlägt, ist jedenfalls aus den Daten nicht durchgängig ablesbar.

Am stärksten ist er bei Frauen, bei Älteren und bei Österreichern mit höheren Bildungsabschlüssen verbreitet, so Starmayr. Rechnet man die nicht Berufstätigen heraus, hält rund jeder Zweite dieses Modell für erstrebenswert.

 

 

Erhebungsdaten:  Online-Interviews, repräsentativ für die  Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahre bis ultimo
Durchführung: 20. September bis 23. September 2022,   n=404
Statistische Schwankungbreite: +/- 4,98 Prozent
Interesse uns kennenzulernen? Anfrage stellen