Kanzlerfrage: Keine Einstiegseuphorie für Herbert Kickl

10.06.2021

Nach dem überraschend eiligen Führungswechsel in der FPÖ hat die Forschungsgemeinschaft MARKET & LAZARSFELD im Rahmen ihrer Gesellschaftsindikatorforschung erstmals den designierten Bundesparteiobmann Herbert Kickl in die Kanzlerfrage aufgenommen. Mit Spannung erwarten nicht nur FPÖ-Sympathisanten, wie sich der Wechsel an der Parteispitze bei den Umfragewerten auswirken wird.  

Dabei zeigt sich im Vergleich zur Performance von Norbert Hofer eine stabile Fortsetzung der Zustimmungswerte in etwa auf dem Durchschnittsniveau der letzten 6 Monate. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass 8 Prozent der österreichischen Bevölkerung Herbert Kickl für das Amt des Bundeskanzlers wählen würden, wenn man diesen direkt wählen könnte.

Der Blick auf die Sonntagsfrage verdeutlicht, dass der Führungswechsel in der FPÖ der Partei aktuell sogar eher geschadet hat. Kratzte die FPÖ noch vor wenigen Wochen an der 20%-Schwelle, so liegt der Wert aktuell rund 4 Prozentpunkte darunter.

Während Bundeskanzler Sebastian Kurz mit 24 Prozent unangefochten, jedoch mit sinkenden Zustimmungswerten noch immer klar vor Pamela Rendi-Wagner liegt (16 Prozent), so erzielt der neue FPÖ-Chef mit 8 Prozent einen Wert auf dem Niveau von Werner Kogler oder Beate Meinl-Reisinger.

Vor dem Hintergrund mehrerer negativer Ereignisse aus dem Umfeld der ÖVP sind die Anteile von Sebastian Kurz im Trend deutlich rückläufig. Aktuell stehen der Vorwurf der „Freunderlwirtschaft“ rund um die Bestellung des mittlerweile zurückgetretenen Chefs der Staatsholding ÖBAG Thomas Schmid oder die Chats von ÖVP Ex-Justizminister Wolfgang Brandstetter mit Justizsektionschef Pilnacek medial im Fokus.

Foto Herbert Kickl: © Bwag
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