Viele ÖsterreicherInnen planen am kommenden Sonntag ihre Stimmen abzugeben – aktuell liegt dieser Anteil bei 72 Prozent; eine derartig hohe Mobilisierung ist allerdings nicht zu erwarten und werden wohl einige dann doch nicht zu den Wahlurnen schreiten, lag doch die Wahlbeteiligung bei der Wiederwahl von beispielsweise Heinz Fischer bei nur 53, 6 Prozent.
Diejenigen ÖsterreicherInnen, die eine Stimmabgabe am Sonntag fix vorhaben, stimmen eindeutig für den Amtsinhaber Alexander Van der Bellen:
Die Rohzahlen (also Nennungen zur Stimmabgabe ohne Hochrechnung bzw. Berücksichtigung der noch Unentschlossenen) legten nahe, dass Alexander Van der Bellen in seinem Amt bereits am Sonntag bestätigt wird – ein Ergebnis von etwa 56 – 58 Prozent ist sehr wahrscheinlich. Auf Platz 2 kommt Walter Rosenkranz. Ihm gelingt es aber nicht, dass derzeitige Potential der FPÖ voll auszuschöpfen: Die FPÖ läge bei einer Nationalratswahl derzeit bei etwa 22 Prozent, für Walter Rosenkranz ist mit einer Zustimmung von 16 – 18 Prozent zu rechnen. Hier ist – mit anderen Worten formuliert – die Konkurrenz im rechten Lager spürbar und wählen FPÖ-PräferentInnen auch Tassilo Wallentin und Gerald Grosz. Vor allem bei jungen WählerInnen und im Großraum Wien punktet der jüngste Kandidat Dominik Wlazny – die Rohzahlen bescheinigen ihm ein Ergebnis von 10 Prozent, aufgrund der deutlich mobileren Zielgruppe ist aber von einem etwas darunter liegenden Resultat am Sonntag auszugehen. Vergleichsweise wenig Zustimmung werden Michael Brunner und Heini Staudinger erhalten.
Spannend bleibt aber bis zum Sonntag die Frage der Mobilisierung: Wie gut gelingt es also den Kandidaten, ihre potentiellen WählerInnen in die Wahllokale zu bringen? Sollten zu viele PräferentInnen von Alexander Van der Bellen von dessen Wiederwahl überzeugt sein und den Eindruck haben, dass es auf ihre Stimme nicht mehr ankommt, könnte es mit der Entscheidung im ersten Wahlgang noch einmal eng werden…